Als „schwierige Jugendliche“ brach ich mit 16 Jahren meine Schulausbildung ab und arbeitete fortan in einer Kindertagesgroßpflegestelle. Mit 18 Jahren holte ich den erweiterten Hauptschulabschluss nach und arbeitete anschließend in einem Großhandel in der Rechnungslegung. Da mich diese Tätigkeit auf Dauer nicht ausfüllte, entschied ich mich 1994, den Realschulabschluss nachzuholen und die Erzieherausbildung an der 1. Staatlichen Fachschule für Sozialpädagogik Berlin zu absolvieren.

Von 1996 bis 2000 arbeitete ich als Erzieherin in einem Heim für Jugendliche des Deutschen Roten Kreuzes. Nach der Schließung des Heimes fand ich eine Anstellung in den therapeutischen Wohngruppen koralle des Pestalozzi-Fröbel-Hauses. Während dieser Tätigkeit nahm ich neben meiner Berufstätigkeit am Telekolleg teil, um die allgemeine Fachhochschulreife zu erwerben.

Ab 2002 war ich bei der Bundeagentur für Arbeit angestellt, was aber nicht meinen beruflichen Vorstellungen entsprach. Daher bewarb ich mich 2004 um die Erzieherstelle in der neu errichteten therapeutische Wohngruppe für Jugendliche des Pestalozzi-Fröbel-Hauses, die ich dann bis 2012 inne hatte.

2008 und 2011 wurden meinem Mann und mir unsere wundervollen Töchter geboren. Da sich jedoch das Familienleben nicht auf Dauer mit der Tätigkeit im Dreischichtdienst vereinbaren ließ, entschied ich mich 2012 schweren Herzens wegen der familienfreundlicheren Arbeitszeiten in eine Kita zu wechseln.

Seit August 2014 bin ich nun in der Ganztagsbetreuung der kath. Schule St. Marien in Neukölln tätig und hoffe, die jungen Menschen in ihrer nicht immer einfachen Jugendzeit begleiten und dabei ermutigen zu können, ihre individuellen Stärken zu finden und diese für sich selbst und die Gemeinschaft zu nutzen.